Quitte- nicht Apfel, nicht Birne

Quitte- nicht Apfel, nicht Birne

Die Quitte, Cydonia oblonga, gehört zu der Familie der Rosengewächse. Sie ist mit Äpfeln und Birnen, denen sie auch ähnlich sieht, verwandt. Ursprünglich kommt die Quitte aus dem Kaukasus, von wo sie die Römer nach Europa brachten. Als wärmeliebende Pflanze bevorzugt der Quittenbaum die heimischen Weinbaugebiete, wobei die Frucht in West- und Mitteleuropa eher eine- völlig zu Unrecht- untergeordnete Rolle spielt.

 

Wunderschöne Blüten

Die Quitte wächst auf einem Strauch oder kleinem Baum, der im Mai und Juni reinweiß bis zartrosa wunderschön blüht. Die echte Quitte wird während der Blüte stark von Bienen und Hummeln angeflogen und übernimmt so eine wichtige Rolle als Nahrungsquelle für Insekten.

Optisch bereichert die Quitte jeden Garten- ihre interessante, graue Rinde macht diese Pflanze zu einem Blickfang. Die Blätter dieses Kleinbaumes sind von einem filzigen Belag überzogen, der vor Hitze schützt. Das Obstgehölz wächst nur sehr langsam, kann aber auf kleiner Fläche viele Früchte tragen. Die großen leuchtend gelben und samtigen Früchte sind meistens zwischen Anfang und Mitte Oktober erntereif.

 

Bittere Frucht

So ansprechend Quitten auch aussehen- wer herzhaft in eine rohe und wunderbar duftende Frucht hineinbeißt, muss feststellen- das schmeckt nicht besonders gut. Von rund 200 Quittensorten sind nur sehr wenige in rohem Zustand genießbar. Zu hart ist die gelbe Schale und zu bitter ist der gelbe Flaum, mit dem sich die Quitte vor hohen Temperaturen schützt.

 

Die Quitte in der Naturheilkunde

Dennoch ist die Quitte in der Küche und auch in der Naturheilkunde eine echte Bereicherung.

Schon Hildegard von Bingen (1098-1179) schrieb über die Quitte: „Wer gichtkrank ist, esse oft die Quittenfrucht gekocht oder gebraten und sie räumt mit dem Gichtstoff in ihm auf.“

Quittenhonig, Quittenstückchen in Honig eingelegt, eignet sich nicht nur zum Süßen von Tee, er hilft auch bei Magen- und Darmproblemen, während ein Quittenkompott eben bei Gicht und Rheuma Linderung verschaffen soll.

Am häufigsten werden Quitten eingekocht. Quittenmarmelade, Quittenmus, Quittengelee, Quittensirup und Quittensaft lassen sich ganz leicht herstellen.

Quitten enthalten viel Pektin- daher ist die Verwendung von Geliermitteln beim Einkochen nicht unbedingt notwendig. Quitten können mit dem hohen Pektingehalt die Verdauung gut unterstützen, die Pektine beeinflussen die Darmflora positiv und können dazu auch unerwünschte Stoffe, wie Schwermetalle, binden. Das Pektin der Quitte trägt auch dazu bei, dass Zucker im Körper viel langsamer resorbiert wird und der Blutzuckerspiegel damit ausgeglichen bleibt.

 

Neben den Vorteilen des Pektins enthalten Quitten dazu noch Vitamin A, B, C, Kalium, Natrium, Zink, Eisen, Kupfer und Fluor.

Oft wird die Quitte auch in Hautpflegeprodukten verwendet, da der Quittenschleim, gewonnen aus den Quittenkernen, reizlindernd und entzündungshemmend ist. Das Quittenwachs, welches so bitter ist und die Quitte dabei so gut schützt, hat ebenfalls beruhigende und pflegende Eigenschaften und findet daher ebenfalls in der Kosmetik eine Anwendung.